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Traumapädagogik: Ein Instrument unserer Arbeit

Viele bei uns platzierte Kinder und Jugendliche erlebten ein Trauma, sei es durch Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung oder andere belastende Lebensumstände.

Diese traumatischen Erfahrungen können tiefgreifende Auswirkungen auf ihr emotionales Wohlbefinden, ihre psychische Gesundheit und ihre soziale Entwicklung haben. In solchen Fällen ist eine einfühlsame und professionelle Unterstützung von entscheidender Bedeutung, um diesen jungen Menschen einen sicheren Weg zur Bewältigung ihrer Traumata zu ermöglichen und sie auf ihrem Weg zur Genesung zu begleiten.

Hier kommt die Traumapädagogik ins Spiel, eine spezialisierte pädagogische Methode, die darauf abzielt, traumatisierten Kindern und Jugendlichen die nötige Stabilität, Vertrauen und Sicherheit zu vermitteln, um ihre seelischen Wunden zu heilen und ihre individuelle Resilienz zu stärken.

Die traumapädagogische Intervention basiert auf dem Verständnis, dass traumatische Erfahrungen das Verhalten, die Denkprozesse und die emotionalen Reaktionen einer Person beeinflussen können. Der pädagogische Ansatz konzentriert sich darauf, ein sicheres und unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem Betroffene ihre Erfahrungen verarbeiten können.

Einige Elemente unserer traumapädagogischen Arbeit sind:

Sensibilisierung

Unsere Fachpersonen werden über die Auswirkungen von Traumata informiert und geschult, um ein Verständnis für die Bedürfnisse traumatisierter Personen zu entwickeln. Dabei arbeiten wir eng mit Personen aus der Medizin und Psychologie zusammen.

Stabilisierung

Wir achten darauf, dass traumatisierte Personen ein sicheres und stabiles Umfeld haben, in dem sie sich unterstützt und verstanden fühlen. Traumatisierte Personen benötigen eine sichere Ruckzugsmöglichkeit und Respekt der Privatsphäre.

Psychoedukation

Informationen über Traumata und ihre Auswirkungen werden bereitgestellt, um den Betroffenen zu helfen, ihre Erfahrungen besser zu verstehen und angemessene Bewältigungsstrategien zu erlernen. Unser Fachwissen teilen wir in der Zusammenarbeit mit Eltern und weiteren innvolvierten Personen.

Emotionsregulation

Wir vermitteln Techniken und Strategien zur Regulation von starken Emotionen, um den Betroffenen zu helfen, mit Angst, Wut oder anderen intensiven Gefühlen umzugehen.

Ressourcenorientierung

Wir legen den Fokus individuelle Stärken und Ressourcen der betroffenen Person, um Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit aufzubauen.

Trauma Verarbeitung

Durch verschiedene Methoden wie kreativen Ausdruck, Geschichtenerzählen, vertrauensvolle Gespräche oder körperorientierte Ansätze ermöglichen wir den Betroffenen, ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten.

Rituale und Spiritualität

Bei uns spielen Rituale und Spiritualität eine bedeutsame Rolle in der Pädagogik. Wir fördern die emotionale, soziale und geistige Gesundheit. Rituale wie klare Tagesabläufe, gemeinsame Mahlzeiten, verbindliche Gespräche oder regelmässige Feste bieten Struktur, Sicherheit und Kontinuität im Alltag, was für junge Menschen von großer Bedeutung ist. In unsere Pädagogik kennen wie spirituelle Praktiken wie Meditation, Achtsamkeitsübungen oder das Erkunden von Wertensystemen.

Traumapädagogische Interventionen werden oft in Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften wie Therapeuten oder Psychologen durchgeführt, um eine umfassende Unterstützung anzubieten. Es ist wichtig zu beachten, dass traumapädagogische Interventionen keine Therapie ersetzen, sondern als ergänzende Massnahme dienen, um die Stabilität, Resilienz und Bewältigungsfähigkeit von traumatisierten Personen zu verbessern.

René Rinert

Leitung Soziale Einrichtung
Stiftung Wäsmeli

Stiftung Wäsmeli

Veröffentlicht am

24 Juli, 2023

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